Kleidungs-Stück

Besondere Stücke und ihre Geschichte


Samstag, 28. Juni 2014

Ich gebe meine Kette nicht, nein, meine Kette geb' ich nicht!

Die dicke silberne Gliederkette, die ich euch heute zeige, ist ein wirklich unverzichtbares Stück meiner Garderobe, denn ich besitze viele schlichte, einfarbige Oberteile, denen sie die nötige Portion Coolness einzuhauchen vermag.



Vor einigen Monaten gewann ich bei der BRIGITTE eine Teilnahme an einem Hosenworkshop, der in einem großen Kaufhaus in Bochum stattfand. Über diesen Tag sowie die dazugehörige Hose schreibe ich an anderer Stelle. Hier ist nur das Folgende von Interesse: die Teilnehmerinnen durften sich aus dem gesamten Angebot des Kaufhauses ein komplettes Outfit samt Schmuck und Schuhen aussuchen und wurden darin professionell fotografiert. Als mein Shooting beendet war, wollte ich meine eigenen Kleidungs-Stücke wieder anziehen und merkte, dass meine silberne Gliederkette nicht mehr da war. Eine halbe Stunde eifriges Suchen später blieb sie weiterhin verschwunden und ich musste mich damit abfinden, den Verlust dieses geliebten Stücks hinzunehmen. Ich ging zur Kasse, um etwas zu bezahlen, was ich mitnehmen wollte. Dort debattierte die Kassiererin gerade heftig mit einer Kundin. Sie versuchte ihr klar zu machen, dass die silberne Gliederkette, die sie bezahlen wollte, nicht aus dem Kaufhaus stammte. Die Kundin fragte ärgerlich, woher die Kette denn sonst stammen sollte, sie hätte sie schließlich hier gefunden und dies sei ihrer Meinung nach doch wohl ein Kaufhaus. Als ich die Sachlage aufgeklärt und die arme Kassiererin aus ihrer misslichen Lage befreit hatte, musste auch die ärgerliche Kundin herzhaft lachen. Ich hatte die Kette auf einem Verkaufstisch liegen lassen, wo sie sie gefunden und sich zu ihrem Kauf entschlossen hatte. Sie bedauerte zutiefst, dass ich ihr großzügiges Angebot nicht annahm. Ich besitze diese Kette schon so lange, dass ich nicht mehr weiß, woher ich sie habe. Überdies hänge ich an ihr und wollte mich nicht von ihr trennen. Aber natürlich hat es mich auch ein wenig stolz gemacht, dass sie bei der Kundin so gut ankam. Und nicht zuletzt ist diese ganze Episode natürlich großartig für jemanden, der auf einem Blog die Geschichten seiner Lieblingsstücke schreibt.

Ach, und übrigens: ich habe die Dame zum Dank für die wiedergefundene Kette zu einem Kaffee eingeladen.

Das Outfit, mit welchem ich euch meine Kette heute vorstelle habe ich an diesem Tag exakt so getragen.







Donnerstag, 26. Juni 2014

Leider reserviert!

Meine neue pinke Tasche hat in meinem letzten Beitrag viel Anerkennung bekommen. Ich habe versprochen, ihre Geschichte zu erzählen und dieses Versprechen möchte ich heute einlösen



Vor kurzem musste ich ganz kurzfristig eine Projektfahrt nach Paris begleiten, um die es im Vorfeld sehr viel Ärger gab. Da ich eine große Verfechterin des Belohnungs-Prinzips bin, fuhr ich mit der festen Absicht, mir in Paris zur Entschädigung eine schöne Tasche zu schenken. Nach der Ankunft im Hotel am Gare du Nord machten meine Kollegin und ich einen ersten Spaziergang und stöberten am Fuße des Montmartre in der entzückenden kleinen Boutique Anoki, in der ich auf früheren Reisen schon öfter Schals oder Schmuck als Mitbringsel für liebe Freunde und Familienmitglieder gekauft habe. Direkt beim Eintritt fiel mir die pinke Tasche ins Auge und mein Herz schlug sofort höher. Dann aber meldete sich die Stimme der Vernunft und zählte gleich mehrere Gründe auf, die gegen den Kauf der Tasche sprachen:
1. Sie ist einem bekannten Modell eines Luxusherstellers ZIEMLICH getreu nachempfunden
2. Sie hat einen extrem komplizierten Verschluss, der einen beim Gebrauch sicher schnell nervt
3. Wann habe ich eigentlich die Gelegenheit, eine solche Tasche zu tragen?
4. Im Hinblick auf die Punkte 1-3 ist sie viel zu teuer
Wenn Kopf und Herz sich streiten, neige ich dazu, die Angelegenheit zu überschlafen. Aus diesem Grund  ließ ich mir die Tasche bis zum nächsten Morgen zurücklegen. Am Folgetag war jedoch wegen des dichten Programms an einen Abstecher zu Anoki gar nicht zu denken, ebenso wenig wie an den beiden Tagen danach. Ich dachte zwar hin und wieder noch an die Tasche und fühlte dabei jedesmal einen kleinen Stich, aber im Prinzip verbuchte ich die ganze Sache unter "Sollte nicht sein" und ließ sie auf sich beruhen.
Am letzten Tag kauften meine Kollegin und ich Kleinigkeiten für unsere Lieben daheim ein. Sie hatte von ihrer Tochter den Auftrag bekommen, Macarons mitzubringen (für alle, denen das nichts sagt: es handelt sich dabei um sehr süßes, buntes Gebäck, welches wie ein Hamburger aussieht und zwischen zwei Baiserhälften eine Frucht- oder Konfitürecreme in unterschiedlichen Geschmacksrichtungen enthält. Zu sehen hier). Die Macarons mussten aber von einem ganz bestimmten Chocolatier sein, von dem wir wussten, dass es eine Filiale in der Nähe des Montmartre gibt. Nachdem sie sich dort ausgiebig eingedeckt hatte und wir vor dem Karussel in der Sonne unsere letzte halbe Stunde genossen, sagte meine Kollegin plötzlich: "Da vorne ist ja auch das Geschäft mit deiner Tasche. Willst du sie noch mal ansehen?" Ich verneinte und einige Minuten später betraten wir die Boutique. Die Tasche war weg!
Die Verkäuferin (eine andere als beim ersten Mal) sah mir meine Mischung aus Panik und Erleichterung wohl an, denn sie fragte sehr fürsorglich, ob bei mir alles in Ordnung sei. Ich erklärte ihr, dass ich eigentlich wegen einer pinken Tasche gekommen sei, die aber offensichtlich schon verkauft wurde. Da verschwand sie im Hinterraum, kam mit meiner Tasche wieder hervor und erklärte mir bedauernd, die Tasche wäre zwar noch da, sie dürfe sie mir aber nicht verkaufen, denn ihre Kollegin hätte einen Zettel daran geheftet und die Tasche für eine gewisse "Bianca" reserviert. Zwar nur bis Dienstag, aber dennoch...
Als meine Identität geklärt war, habe ich keine Sekunde mehr gezögert und die Tasche gekauft. Ich glaube, das sollte so sein!

Auf Deutsch: Tasche reserviert bis Dienstag Morgen










Montag, 23. Juni 2014

Never change a winning team

Schwarze Katze von links? Hufeisen vor den Füßen? Freitag, der 13.? Da kann ich nur müde lächeln. Abergläubisch bin ich aber trotzdem ein bisschen und das hat unter anderem mit der Talisman-Bluse zu tun, die ich euch heute zeige.



Schon in der Schulzeit hatte ich diesen seltsamen Tick, zu wichtigen Klausuren und Prüfungen bestimmte Talisman-Kleidungs-Stücke zu tragen, von denen ich annahm, sie würden mir Glück bringen. So habe ich beispielsweise mein komplettes Abi in ein und derselben Klamotte absolviert. Und weil ich damit gute Erfahrungen gemacht habe (was natürlich vor allem an der Kleidung lag;-), bin ich im Studium dieser Linie stur weiter gefolgt. Leider wusste ich zu dieser Zeit noch nicht, dass ich später in einem Blog die Geschichten meiner Kleidungs-Stücke erzählen würde. Sonst hätte ich alles aufbewahrt.
Beim Fußball gucken gestern Abend saß ich neben einer Bekannten, die in einer Unternehmensberatung arbeitet. Oft sehe ich sie morgens, wie sie perfekt in Schale das Haus verlässt und bewundere das adrette Gewand, welches sie zur Arbeit trägt. Gestern verriet sie mir, wie sehr sie diese eintönige, strenge Uniform hasst, die zu tragen sie gezwungen ist. Das hat mich zum Nachdenken angeregt, was ich wohl tragen würde, wenn ich am nächsten Tag einen seriösen und business-mäßigen Eindruck machen müsste.
Und da fiel mir meine Talisman-Bluse wieder eingefallen, mit der ich gemeinsam die Hürden des 2. Staatsexamens genommen habe. Das war's allerdings seither für sie, denn ich trage in meinem Beruf nie ein so strenges Outfit. Und da ich das insgeheim manchmal ein wenig bedauere, freue ich mich sehr, dass ich mich wenigstens heute für die Fotos mal als viel beschäftigte Business-Lady verkleiden kann. Mitsamt dem blasierten Gesichtsausdruck, den man dazu so passend aufsetzen kann;-)
Meine Talisman-Bluse hat diesen Einsatz sehr genossen, muss jetzt aber wieder zurück in die Warteschleife. Denn ich bin ganz sicher, dass sie irgendwann wieder gebraucht wird. Das Leben steckt schließlich voller Prüfungen. Und da glaube ich eben an die Kraft bewährter Talisman-Kleidung...


Die Tasche ist neu und wird demnächst mal einen eigenen Post bekommen







Freitag, 20. Juni 2014

Blau steht mir nicht oder wenn aus fragwürdigen Annahmen feste Selbstbilder werden

Über 30 Jahre lang war ich fest davon überzeugt, dass mir die Farbe Blau überhaupt nicht steht. 2010 habe ich eine Farbberatung gemacht und ein Satz der Beraterin klingt bis heute in mir nach:
"Sie als Wintertyp können die ganze Blaupalette wunderbar tragen!"


Ich habe keine Ahnung, wann, wie und durch wen die Überzeugung, blau nicht tragen zu können, in meinen Kopf gelangt ist. Ich weiß nur, dass ich diese Gewissheit jahrzehntelang nicht hinterfragt habe, dass ich sie hingenommen habe und dass sie sogar meine sinnliche Wahrnehmung beeinflusst hat. Wann immer ich in einem blauen Kleidungs-Stück vor dem Spiegel stand, fand ich mein Selbstbild bestätigt: ich wusste doch, dass ich in blau blöd aussehe!
Eine Freundin von mir hat viele Jahre behauptet, Kleider und Röcke stünden ihr absolut nicht. Als sie anlässig einer Hochzeit schließlich eins trug, stockte mir fast der Atem, so großartig sah sie darin aus. Auf einem Workshop über Hosenpassformen lernte ich eine junge Frau kennen, die nicht davon abzubringen war, für sie gebe es auf der ganzen Welt keine passende Hose. Eine erfahrene Hosenspezialistin brauchte nur wenige Griffe, um für sie eine perfekte Hose zu finden, in der ihre schlanken Beine wunderbar zur Geltung kamen.
Wie oft höre ich aus meinem Umfeld felsenfest verankerte Ansichten darüber, was die jeweilige Person angeblich grundsätzlich nicht tragen kann. Weil sie dafür zu dick oder zu dünn, zu blass oder zu klein, zu groß oder zu unscheinbar ist. Sicher sind Selbstbilder aus psychologischer Sicht wichtig, damit wir Menschen die Flut von Informationen, die auf uns einströmt, systematisieren und einordnen können. Es vermittelt uns Sicherheit und Orientierung, feste und verbindliche Annahmen über uns selbst als "Ich" zu definieren. Dennoch lohnt es sich hin und wieder, unsere Selbstbilder kritisch zu hinterfragen und gegebenenfalls zu verändern. Die Erkenntnis, dass man sich geirrt hat, kann befreien und glücklich machen.
Was denkt ihr, was ich gleich im Anschluss an meine Farbberatung getan habe? Richtig, ich bin los gelaufen und habe mich "blaumäßig"  ausgetobt. Und plötzlich sah ich es auch mit eigenen Augen: Blau steht mir!

Zu diesem Thema zeige ich euch natürlich heute ein Outfit aus meiner blauen Phase.




I got the blues!

Dienstag, 17. Juni 2014

Komplimente

Seit ich selber blogge, gehört es zu meinen festen Ritualen, täglich die Blogs zu besuchen, die ich selber lese und dort Komplimente zu hinterlassen. Und um Komplimente geht es in meinem heutigen Post. Am Ende des Textes verrate ich euch dann, was Komplimente mit der Hose zu tun haben, die ich hier zeige
.


Als ich selber noch keinen Blog hatte, sondern nur stille (und später auch kommentierende) Leserin fremder Blogs war, habe ich mir manchmal die Frage gestellt, ob diese Flut von Komplimenten, die Blogger sich tagtäglich gegenseitig machen, wirklich ernst gemeint sein kann. Ob es wirklich möglich ist, dass jedem immer alles gefällt, was auf den Fotos zu sehen und in den Texten zu lesen ist.
Mittlerweile habe ich aber etwas ganz Grundlegendes verstanden: natürlich gehört dies ein bisschen mit zum Blogger-Business, nach dem Motto: besuchst du mich - besuche ich dich. Die Komplimente sind aber dennoch weit davon entfernt, Heuchelei zu Eigen-Werbezwecken zu sein. Vielmehr transportieren sie eine Botschaft an Menschen, die einem fast immer nur in der virtuellen Welt bekannt sind. Sie lautet in etwa: "Ich finde dich sympathisch, ich wertschätze dich und das, was du durch deinen Blog ausdrückst!" In Zeiten von Shit-Stürmen und zunehmender Respektlosigkeit habe ich diese gegenseitige Freundlichkeit und Herzlichkeit sehr zu schätzen gelernt. Es geht auch nicht darum, immer alles toll zu finden, sondern das positiv hervorzuheben, was einem tatsächlich gefällt und über das, was einem nicht so zusagt, einfach mal zu schweigen.
Im wahren Leben habe ich mir schon vor Jahren abgewöhnt, immer und überall meine ehrliche Meinung abzusondern, wenn sie nicht gefragt ist. Gerade in Modebelangen gebe ich nur ein Urteil ab, wenn ich ausdrücklich darum gebeten werde. Dann allerdings ist es ehrlich, wenn auch mit Bedacht und Respekt formuliert. Andererseits mache ich anderen Frauen gerne Komplimente, wenn mir etwas an ihnen besonders gut gefällt. Ich habe die Referentin des Ministeriums, die bei uns neulich einen Vortrag gehalten hat, in der Pause auf ihr dezentes, aber sehr stimmiges Outfit angesprochen. Die Fotografin im Kindergarten hatte zu einem schlichten Aufzug sehr geschmackvolle Budapester gewählt, was ich ihr ebenso sagte, wie der Verkäuferin, die ein strahlend blaues T'Shirt trug, welches ihre Augen wunderschön zum Strahlen brachten. Die Reaktionen sind immer zuerst blankes Erstaunen, dann aber eine ehrliche, aufrichtige und ganz unverstellte Freude. Auch wenn Äußerlichkeiten vielleicht nicht das Wichtigste sind, uns allen tut eine positive Rückmeldung darüber gut, denn sie sorgt dafür, dass wir uns wohl und gut fühlen und dies auch ausstrahlen.

Ich selber habe das letzte Mal ein Kompliment zu einem Kleidungs-Stück erhalten, als ich diese Batik-Jeans trug. Die Kindergärtnerin meines Sohnes machte es mir und ich habe mich sehr darüber gefreut!









Samstag, 14. Juni 2014

Über "Must-haves"

Vor einigen Jahren habe ich mal eine zeitlang Spaß daran gehabt, Ratgeber über Mode zu lesen. Gerne wird man in diesen Machwerken darüber informiert, was nach Meinung des jeweiligen Autors angeblich unbedingt in jeden Kleiderschrank gehört. Und in einem sind sich alle einig: jede Frau braucht dringend ein kurzes, schwarzes Kleid (im Fachjargon auch Little Black Dress oder kurz: LBD genannt).



Einerseits verursacht mir alles, was "man" angeblich muss oder braucht, grundsätzlich Stirnfalten. Andererseits jedoch begann, völlig von selbst, in mir ein winziger Komplex zu keimen: ich war eine Frau ohne DAS Must-have überhaupt, das LBD. Ich war modemäßig also sozusagen eine Null ein Nichts, eine Mogelpackung. Es war, als ob zwei Zungen unablässig auf mich einredeten: warnend die eine: "Lass dich von solchem Gerede nicht verunsichern. Nur du alleine entscheidest, was in deinen Kleiderschrank gehört!", schmeichelnd die andere: "Aber ein LBD würde deine Garderobe doch aufs Trefflichste ergänzen und bereichern...!" Und da ich leider oft bereit bin, die Stimme der Vernunft zugunsten anderer Einflüsterungen kurzerhand zum Schweigen zu bringen, war die Entscheidung bald gefallen: Ich würde endlich stolze Besitzerin dieses seligmachenden Modeklassikers werden, mein Modeleben würde sich dadurch grundlegend ändern, denn im LBD ist frau angeblich zu jeder Gelegenheit passend und perfekt gekleidet.
Grob geschätzt hatte ich ungefähr 1000 kurze schwarze Kleider in allen Stoffen, Schnitten und Preisklassen an. Ich wälzte wie verrückt Kataloge, Seiten von Online-Shops und Modejournale. Mein Blick verengte sich und überall sah ich Frauen im LBD (alle haben eins, nur ich nicht!).
Nach schier endloser Suche wurde ich beinahe zufällig fündig und zwar in einem Kaufhaus, in dem ich sonst noch nie Kleidung gekauft hatte (und es auch seitdem nie wieder getan habe): bei Strauss Innovation, wo ich eigentlich nur schnell auf dem Nachhauseweg ein paar Kerzen erstehen wollte.
Da hing es plötzlich, schlicht und einfach, aber genau so, wie ich es  mir vorgestellt hatte.
Ich habe es erst- und bisher letztmalig 2007 auf der Hochzeit einer sehr guten Freundin getragen. Ich mag das Kleid wirklich gern und werde es sicher  auch noch einmal anziehen. Ich muss aber sagen: Ich komme eigentlich auch ohne LBD prima über die Runden. Und das war das letzte Mal, dass ich etwas angeschafft habe, was "man" unbedingt im perfekten Kleiderschrank haben sollte.






Mittwoch, 11. Juni 2014

Forever young

Es gibt Schuhe, die möchte man eigentlich, wenn man sie einmal am Fuß hat, nie wieder ausziehen. Und dann gibt es solche, die möchte man, wenn man sie einmal am Fuß hatte, nie wieder anziehen. Und genau zu dieser letzten Kategorie gehören die heutigen Hauptdarsteller meines Posts.



Gekauft habe ich sie 2004 bei Nina Kendoza auf der Rue Mouffetard in Paris. Sie waren so wunderhübsch und entzückend anzusehen, wie sie da standen in ihrer mädchenhaft-verspielten Art. Und weil sie so reizend und putzig aussahen, konnte ich auch über so unwesentliche Kleinigkeiten hinwegsehen wie die Tatsachen, dass ich in ihnen keinen Meter weit laufen und sie weder in Stil noch Farbe mit meiner übrigen Garderobe vereinbaren konnte. Schwamm drüber!
Tapfer und mutig trug ich sie dennoch zweimal bei der Arbeit. Hier sind nur einige der Assoziationen, die mir bei der Erinnerung an diese Gelegenheiten durch die Synapsen schießen: Zähne zusammenbeißen, Blasen, scheuern, Schmerzen, verfluchen, bereuen, Druckstellen, Schweißausbrüche, noch 100 Schritte, noch 50, noch 10, Zuhause, ausziehen, puuuhhhh...
Warum ich sie immer noch horte und sie nicht längst in den Schuhhimmel katapultiert habe???
Aber sie sind doch sooooooooooo niedlich...
Ich erhebe heute das Sektglas, um unser unser 10-jähriges Zusammenleben gebührend zu feiern! Dabei erfreue ich mich ganz besonders an der Tatsache, dass die Schuhe in all der Zeit überhaupt nicht gealtert sind (im Gegensatz zu ihrer Nicht-Trägerin) und es wahrscheinlich auch in den nächsten 10 Jahren nicht tun werden. Und jetzt, da ich ihnen sogar einen Beitrag auf meinem Blog gewidmet habe, kann ich sie regelmäßig an meinen Füßen bewundern (wenn auch nur auf den Fotos) und stolz darauf sein, dass ich so schöne Schuhe besitze. Happy Birthday, ihr Süßen - auf ein langes Leben!

Begleitet werden sie von den einzig möglichen Kleidungsstücken, die in dieser Farbfamilie in meinem Schrank zu finden sind.

Im Sitzen sind sie immer noch am bequemsten...








Sonntag, 8. Juni 2014

Tag des Ringelshirts

Für mich ist dies heute eine Premiere: ich nehme an einer Gemeinschaftsaktion teil, die Sabina von Ocean Blue Style ins Leben gerufen hat und zeige, wie alle anderen teilnehmenden Bloggerinnen, ein gestreiftes Shirt.



Diese Herangehensweise war für mich eine echte Herausforderung, denn normalerweise zeige ich ja nur Kleidungsstücke, mit denen ich eine besondere Geschichte verbinde. Und die Geschichte meines Ringelshirts ist schnell erzählt und birgt wenig Unterhaltendes: Ich suchte ein Ringelshirt, ging zu H&M, probierte es an, kaufte es und trage es seitdem still und ohne Aufsehen.
Aber halt! Wenn ich genau darüber nachdenke, an den Tag, als ich dieses T'Shirt kaufte, so gibt es da doch ein paar Kleinigkeiten, die mir dazu einfallen. Es war letztes Jahr, an einem Samstag kurz vor Weihnachten. Ich hatte mich mit einer sehr lieben Freundin in der Düsseldorfer Innenstadt vor den Schadow-Arcaden verabredet. Eine wahnsinnig gute Idee! An einem Samstag im Vorweihnachtstrubel. Vor den Schadow-Arcaden (vor welchem Eingang eigentlich?). Und so stand ich dann auch geschlagene 45 Minuten davor und habe gewartet. Handy? Jahaa, habe ich schon. Aber nicht dabei (wozu auch, am Samstag vor Weihnachten, vor einem nicht näher definierten Eingang, vor einem der meist besuchten Einkaufszentren der Stadt?).
Als ich gerade schon genervt nach Hause gehen wollte, kam meine Freundin um die Ecke geflitzt. Wie haben wir uns da beide gefreut, dass es doch noch geklappt hat! Haben schnell unsere Einkäufe gemacht (das Ringelshirt unter anderem) und sind anschließend in irgendeinem Bistro versackt, haben gegessen und Wein getrunken und geredet und geredet und geredet. Ein perfekter Samstag vor Weihnachten mit einem Menschen, der mir sehr am Herzen liegt.
Und wisst ihr, was ich durch diesen Post gelernt habe? Geschichten liegen manchmal auch da, wo man sie gar nicht vermutet. Sie liegen überall dort, wo wir uns an Momente erinnern, die wir erlebt haben.

Und da ich gerade von einer Projektfahrt aus Paris komme, in deren Vorfeld es viel Ärger gab und die ich doch sehr genießen konnte, habe ich mein Ringelshirt "bleu blanc rouge" gestylt, ganz à la Francaise.










Und hier geht es zu den anderen Ringelnattern, ich bin total gespannt:


Sabina von Ocean Blue Style hier

Ines von meyrose hier


Sunny von Sunny´s side of life hier


Traude von Rostrose hier 


Heidi von Heidi' s Seite hier


Bärbel von Ü50 hier


Gunda von Hauptsache warme Füße! hier

Betsi von Avatarama hier

Sonja von Sonja J. Zimmer P. - ich hier


Annemarie von MEINE KLEIDER hier


Janine von DieMissMini hier


Freitag, 6. Juni 2014

Liebster Blog Award

Sunny von Sunny's Side of life hat meinen Blog nominiert und mich gebeten, die damit verbundenen Fragen zu beantworten


Zunächst mal möchte ich mich bei Sunny sehr herzlich bedanken, denn mein Blog ist noch so neu, dass es für mich wirklich eine große Ehre und Freude ist, hier genannt worden zu sein!

Und hier sind meine Antworten:

1.  Du hast im Lotto 10 Millionen Euro gewonnen. Was machst du damit und inwiefern wird sich dein Leben ändern/oder nicht?
Als erstes kaufe ich meinen Eltern ein Ferienhaus auf Sylt.
Dann bereise die ganze Welt. Dort werde ich sicher Menschen, Projekte und Dinge kennenlernen, die es wert sind, das Geld für sie auszugeben.
2.  Wenn du die Möglichkeit hättest eine berühmte Persönlichkeit zu treffen, wer wäre es?
Angelina Jolie. Wir könnten über ihre Hilfsprojekte (an denen ich mich ja mit 10 Millionen Euro auch beteiligen könnte) und Kindererziehung sprechen und natürlich darüber, wie es damals mit Jennifer Aniston, Brad Pitt und ihr  wirklich war ;-)

3.  Du hättest die Fähigkeit in die Geschichte eines Buches/eines Films einzutauchen. Welches/welcher wäre es und warum?
Ich würde in der Serie „Once upon a time“ die Rolle der Emma Swan übernehmen. Dann dürfte ich gegen das Böse kämpfen, Captain Hook küssen und würde auch bestimmt niemals die Stirn so scheußlich kräuseln wie die Schauspielerin Jennifer Morrison (die diese Rolle unverständlicherweise an meiner statt spielt)

4.   Wovor ekelst du dich besonders stark?
Davor, Schuhe säubern zu müssen, die vorher durch Hundehaufen gelaufen sind.

5.   Du dürftest ein Gesetz erlassen, an das sich alle Menschen in unserem Land halten müssen. Welches wäre es?
Alle Menschen dürfen sich anderen und ihrer Umwelt gegenüber nur so verhalten, wie sie selber auch behandelt werden möchten. 

6.   Welche Blume bzw. Pflanze repräsentiert dich am besten?
In meinem Poesiealbum stand früher: sei wie das Veilchen im Mose: behutsam, sittsam und fein. Und nicht wie die stolze Rose, die stets bewundert will sein. Schon damals dachte ich, dass ich aber viel lieber die Rose wäre. Und daran hat sich auch bis heute nichts geändert

7.   Du fliegst zum Mars (einfaches Ticket). Welche fünf               Gegenstände dürfen in deinem Gepäck nicht fehlen?
           Meinen Laptop (damit ich regelmäßig Geschichten vom Mars posten               könnte), ein E-Book voll mit interessanter Lektüre, einen Mp3-Player voll
           mit spannenden Hörbüchern, Ladekabel für alle Geräte (zähle ich aber
           als einen Gegenstand) und ein paar schöne Schuhe (für alle Fälle)

             8. Welche der vier Jahreszeiten magst du am liebsten?
             Den Frühling! Konkurrenzlos.

              9. Du darfst ein Tier aus dem Zoo adoptieren. 
              Welches suchst du dir aus?
         Gar keins. Tiere sind großartige und schützenswerte Kreaturen.
         Allerdings in für sie geeigneten Lebensräumen und nicht in meinen vier
         Wänden

Ich bitte um Entschuldigung, dass ich meinerseits im Moment diesen Award nicht an andere, neue Blogs verleihen kann. Ich habe aktuell so viel damit zu tun, meinen Blog zu pflegen und die Blogs zu lesen, deren Fan ich bin, dass ich einfach keine Zeit habe, neue Blogs kennen zu lernen. Aber auch diese Zeit wird kommen und dann werde ich dies nachholen.

Dienstag, 3. Juni 2014

Eine Eloge auf das weiße T'Shirt

Mein heutiger Post ist einem Kleidungsstück gewidmet, welches selten das Vergnügen genießt, im Rampenlicht zu stehen und doch so viel zu bieten hat: Das weiße T'Shirt



Wenn ich aus irgendeinem Grund gezwungen wäre, für den Rest meines Lebens oben herum nur noch eine Art Kleidungsstück zu tragen, würde ich mich für ein weißes T'Shirt entscheiden. Mit einem solchen Stück hat man alle Möglichkeiten: elegant (mit Skinny-Hose, Blazer und High-Heels), edgy (mit schwarzer Zigarettenhose, Brogues und Boyfriend-Blazer), verspielt (mit Rock, Statementkette und Ballerinas) oder rockig (mit Lederjacke, Jeans, Booties und dicker Gliederkette)? Alles kein Problem für das weiße T'Shirt. Wenn ich mal wirklich absolut gar keine Ahnung habe, was ich anziehen soll, wenn ich eine Situation vor mir habe, die mir unbekannt ist und mir deswegen Unbehagen verursacht, wenn ich Stärke, Souveränität und Distanz beweisen möchte, greife ich am liebsten zu einem meiner vielen weißen T'Shirts. Wenn sie aus Baumwolle sind, lassen sie sich einfach bei hoher Gradzahl waschen, verlieren bei guter Qualität auch nach häufigem Tragen ihre Form nicht und sehen zu leicht gebräunter Sommerhaut einfach unvergleichlich ... sexy aus.
Ein weißes T'Shirt ist wie Blutgruppe Null, es verträgt sich mit allem, fügt sich lautlos überall ein, überlässt den anderen die Show, hält sich dezent zurück und strahlt dabei pure Reinheit und Sauberkeit aus.
Wenn ich eine Dichterin wäre, ich dichtete ein Liebeslied auf das weiße T'Shirt, wäre es ein Mensch, ich wählte es zur besten Freundin, müsste ich auf eine einsame Insel, es wanderte zuerst in meinen Seesack.
Danke, dass du mich seit Jahren treu begleitest, danke, dass du niemals aus der Mode kommen wirst, danke, dass es dich in allen Größen, Schnitten und Qualitäten überall zu kaufen gibt. Wir bleiben zusammen. Für immer!

Ich habe mich heute bewusst gegen allen Schnickschnack entschieden, damit das weiße T'Shirt zu Wort kommt







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